Der jüdische Fußballer Max Girgulski ist Anfang der 1930er Jahre ein großes Talent in den Jugend-Mannschaften bei Eintracht Frankfurt. Aber er muss die Eintracht verlassen, als im Jahr 1933 die Nationalsozialisten mit Adolf Hitler an die Macht kommen. Girgulski geht es wie allen anderen Deutschen mit jüdischem Glauben. Sie werden aus ihren bisherigen Fußball-Clubs ausgegrenzt. Damit sie weiter Fußball spielen können, müssen sie zu Vereinen in jüdischen Sport-Verbänden wechseln. In den ersten Jahren der Diktatur der Nationalsozialisten gibt es ein Liga-System und landesweite Meisterschaften für jüdische Fußball-Clubs. Aber das läuft streng getrennt vom restlichen Fußball in Deutschland ab.
Max Girgulski wechselt zu Bar Kochba Frankfurt. Mit dieser Mannschaft gewinnt er in den Jahren 1936 und 1937 die deutsche Makkabi-Meisterschaft. Viele jüdische Sport-Vereine haben damals und heute noch den Namen Makkabi - nach einem alten jüdischen Volks-Held und Kämpfer.
Im Jahr 1938 muss Max Girgulski vor den Nationalsozialisten fliehen. Er ist wie alle Menschen jüdischer Herkunft in Nazi-Deutschland ein Opfer von Ausgrenzung, Verfolgung und Terrorisierung durch den Staat. Sein Makkabi-Meistertrikot gehört zu den wenigen Dingen, die Max Girgulski auf seiner Flucht nach Argentinien mitnehmen kann.
Er lebt in Buenos Aires und gründet dort eine Familie. Mit dem Fußballspielen hört er bald nach seiner Ankunft auf. Nach Deutschland kommt er nie zurück.
81 Jahre nach der Flucht übergibt seine Tochter das Trikot an das Deutsche Fußballmuseum. Sie erinnert sich gerne an ihre Kindheit und daran, dass ihr Vater das Trikot oft beim gemeinsamen Fußballspielen im Garten anhatte. Zu Schülerinnen und Schülern sagt sie hier im Museum: „Ihr seid nicht schuldig, was passiert ist, aber ihr seid dafür verantwortlich, dass es nie wieder passiert.“