QR-Scanner
camTool
library_music Audio-Guide
Audio
Barcode Scanner
camTool

6/12 - Trikot Diego Maradona

Diego Armando Maradonas Trikot aus dem WM-Finale 1990 ist ein wahres Heiligtum. Der argentinische Fußballverband möchte nach Maradonas Karriereende die Nummer 10 sogar nicht mehr weiter vergeben. In die Fußstapfen des Fußballgenies treten zu müssen, diese Bürde möchten die Verantwortlichen den nachfolgenden Spielergenerationen nicht auferlegen. Auch wenn die Argentinier mit ihrem Ansinnen bei der FIFA scheitern, steht fest: Der einmeterfünfundsechzig kleine Fußballriese zählt zu den größten Spielern aller Zeiten.

Bei der Weltmeisterschaft 1986 befindet sich Maradona auf dem Zenit seines Könnens. Beinahe im Alleingang sorgt er für Argentiniens WM-Triumph. Sinnbildlich dafür steht eines seiner beiden Tore im damaligen Viertelfinale: Die FIFA wählt sein Solo gegen die halbe englische Mannschaft zum WM-Jahrhunderttor. Sein zweiter Treffer in diesem Spiel steht hingegen für Maradonas weniger ruhmreiche, die skandalumwitterte Seite: Argentiniens Nummer 10 überwindet Englands Nummer 1 mit einem Kopfball. Scheinbar. Tatsächlich aber hat Maradona die Hand zur Hilfe genommen. „Schlitzohr“, bescheinigen ihm die einen, „Betrüger“ schimpfen die anderen. Er selbst sagt: „Es war die Hand Gottes“.

Auch im Leben außerhalb des Spielfeldes muss sich Diego Maradona aus so manch kritischer Situation lavieren. Zu seiner Zeit als Spieler beim SSC Neapel werden ihm Verbindungen zur Mafia nachgesagt. Noch während seiner aktiven Karriere verfällt er dem Drogenkonsum und später bereitet ihm der Alkohol arge gesundheitliche Probleme. Seine Bewunderung durch Fußballfans in der ganzen Welt bleibt von alldem unberührt. In seiner Heimat wird ihm zu Ehren sogar eine Kirche gegründet, die "Iglesia maradoniana".

Zweimal kreuzt sich seine spektakuläre Spielerkarriere entscheidend mit der deutschen Nationalmannschaft. Im WM-Finale 1986 können ihn auch die Deutschen nicht stoppen. Vier Jahre später findet Maradona jedoch seinen Meister: In Gestalt von Guido Buchwald. Der Stuttgarter spielt bei der WM 1990 in Italien das Turnier seines Lebens und schaltet im Endspiel als direkter Gegenspieler Argentiniens Superstar aus. Der Defensivspezialist glänzt darüber hinaus mit ungeahnten technischen Fähigkeiten. Seine Mannschaftskollegen lassen ihm daraufhin die größtmögliche Anerkennung zuteilwerden: Sie verleihen Buchwald den Spitznamen „Diego“.