Im Trikot der Nationalmannschaft erzielt Gerd Müller sagenhafte 68 Treffer in 62 Länderspielen. Eine bis heute bestehende Rekordquote. Sein wichtigstes Tor gelingt ihm im Endspiel der Weltmeisterschaft 1974 gegen die Niederlande. Es ist der Siegtreffer zum Gewinn des WM-Titels und gleichzeitig sein letztes Tor für die Nationalmannschaft. Müllers Endspieltrikot ergattert sich nach Schlusspfiff sein direkter Gegenspieler Wim Rijsbergen, der es rund 40 Jahre später dem Deutschen Fußballmuseum anlässlich der Eröffnung überreicht.
Nach dem WM-Turnier tritt Gerd Müller aus der DFB-Elf zurück. Dem FC Bayern bleibt der Mittelstürmer noch einige Jahre erhalten und setzt dort das fort, was er am besten kann: Tore schießen: 365 in 427 Bundesligaspielen, 79 Treffer im DFB- und 66 im Europa-Pokal. Alle für die Münchener. Sein langjähriger Mannschaftskollege und Freund Franz Beckenbauer sagt: „Ohne den Gerd gäbe es den FC Bayern in der heutigen Form nicht.“ Als bis heute einziger Spieler erringt Müller insgesamt sieben Mal den Titel des Bundesliga-Torschützenkönigs. Zwischen 1966 und 1978 schießt er pro Saison nie weniger als 20 Tore, dabei fünf Mal mehr als 30. Seine erfolgreichste Spielzeit ist die Saison 1971/1972. Hier trifft er 40 Mal ins Schwarze. Im gleichen Jahr schießt er Deutschland im Finale der Europameisterschaft gegen die Sowjetunion mit zwei Toren zum EM-Titel. Bei der WM 1970 in Mexiko wird Müller im Trikot mit der Nummer 13 und mit 10 Treffern Torschützenkönig des Turniers.
Gerd Müller ist der Inbegriff des Torjägers und die Personifizierung der Redewendung „Tore aus allen Lagen“. Ob im Sitzen oder im Liegen, stolpernd oder fliegend, Müller ist immer zur Stelle, sobald nur der Hauch einer Torchance durch den gegnerischen Strafraum weht. Wegen seiner Treffsicherheit verleihen ihm die Medien den martialischen Spitznamen „Bomber der Nation“.
Nach seinem Tod im August 2021 infolge einer langjährigen Alzheimer-Erkrankung würdigt ihn der deutsche Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus mit den Worten: „Gerd Müller nur an seinen Toren zu messen, würde ihm nicht gerecht. Er war ein bodenständiger Mensch und nie jemand, der sich in den Vordergrund gedrängt hat. Menschlichkeit hat ihn neben seinen großartigen Erfolgen in besonderer Weise ausgezeichnet. Sein Tod ist ein großer Verlust für den deutschen Fußball.“