Der jüdische Fußballer Max Girgulski gewinnt im Trikot von Bar Kochba Frankfurt 1936 und 1937 die deutsche Makkabi Meisterschaft. Beim Anlauf auf den Titel-Hattrick ist er jedoch nicht mehr Teil der Mannschaft. 1938 befindet sich Girgulski auf der Flucht nach Argentinien. Der letzte Ausweg, um dem sicheren Tod zu entgehen. Wie alle Menschen jüdischer Herkunft ist er im Nazi-Deutschland ein Opfer von Ausgrenzung, Verfolgung und Terrorisierung.
Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten gilt er als großes Nachwuchstalent von Eintracht Frankfurt. Mit der Schülermannschaft und in der B-Jugend erringt er überlegen jeweils die Gaumeisterschaft. Doch 1933 muss er die Eintracht verlassen. Wie ihm geht es im Hitler-Regime zehntausenden Juden, die aus ihren bisherigen Clubs ausgegrenzt werden. Viele der Betroffenen wollen ihren Sport aber nicht aufgeben. Sie schließen sich den Vereinen der jüdischen Makkabi- und Schild-Verbände an, die in den ersten Jahren der NS-Herrschaft – streng abgeschirmt vom übrigen deutschen Sport – ein eigenes Ligasystem und landesweite Meisterschaften durchführen durften.
Auch bei Bar Kochba Frankfurt wird Max Girgulski zur tragenden Säule. Ohne einen ihrer Besten verliert seine Mannschaft 1938 das Finale um die deutsche Makkabi Meisterschaft. In Buenos Aires findet der Frankfurter eine neue Heimat, aber nicht mehr sein sportliches Glück. Er versucht bei den großen Clubs Boca Junior und River Plate Fuß zu fassen. Doch auch dort erfährt er Ablehnung. Die Anhänger sehen in ihm nicht den Flüchtling, sondern einen Nazi-Deutschen. Girgulski hört mit dem Fußball auf, bleibt trotz der Anfeindungen in Argentinien und gründet dort eine Familie. Seine Tochter Susana wandert später nach Chile aus – mit Kindheits-Erinnerungen an gemeinsame Fußballspiele im Garten mit ihrem Vater, der dabei oft sein Makkabi-Meistertrikot überstreift. Es zählt zu den wenigen Habseligkeiten, die Max Girgulski bei seiner Flucht in seinem kleinen Koffer verstaut.
Girgulski kehrt nie wieder nach Deutschland zurück, 81 Jahre nach seiner Flucht aber sein blaues Trikot. Susana Baron übergibt es dem Deutschen Fußballmuseum. Dabei gibt sie der jungen Generation noch Folgendes mit auf dem Weg: „Ihr seid nicht schuldig, was passiert ist, aber ihr seid dafür verantwortlich, dass es nie wieder passiert.“