Der FIFA WM-Pokal ist die wertvollste und begehrteste Trophäe des Weltfußballs. Und eine der schönsten. Dem italienischen Bildhauer Silvio Gazzaniga ist mit seinem Entwurf für den knapp 40 cm hohen und 6,2 Kilogramm schweren Pokal aus 18-karätigen Gold ein Meisterwerk gelungen. Es zeigt zwei triumphierende Fußballer. Sie recken ihre Hände in den Himmel und halten gemeinsam eine Weltkugel in ihren Händen. Ein Zeichen für die verbindende Kraft des Fußballs.
Die FIFA hütet den Pokal wie einen Schatz. Ihn zu berühren, ist nur Staatsoberhäuptern erlaubt sowie Trainern und Spielern, die sich Weltmeister nennen dürfen. Und einigen FIFA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an seinem ständigen Aufbewahrungsort im FIFA Museum in Zürich. Das ausgestellte Exemplar ist die vergoldete WM-Siegertrophäe aus Bronze, die ausschließlich den Weltmeisterverbänden ausgehändigt wird.
Vorgänger von Silvio Gazzanigas Pokal ist die Coupe Jules Rimet, benannt nach dem von 1921 bis 1954 amtierenden FIFA-Präsidenten. Mit dem dreimaligen Gewinn der Trophäe durch die Nationalmannschaft Brasiliens geht sie 1970 in den Besitz des brasilianischen Fußballverbandes über. Dort wird sie allerdings 1983 von Dieben entwendet und vermutlich eingeschmolzen. Die Brasilianer erhalten ein Jahr später eine im hessischen Hanau hergestellten Ersatz. Bei dem Exponat hier im Deutschen Fußballmuseum handelt es sich um die WM-Siegertrophäe der Coupe Jules Rimet.
Die aktuelle Trophäe wird erstmals bei der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland im Münchener Olympiastadion übergeben. An den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nach ihrem 2:1- Sieg im Finale gegen die Niederlande. Nicht nur für Franz Beckenbauer ist die WM-Pokalübergabe einer der größten Momente seiner Karriere, sondern sicher auch für Lothar Matthäus, dem Kapitän der Weltmeisterelf von 1990 und Philipp Lahm, dem Kapitän der Weltmeisterelf von 2014. Damit ist die deutsche Mannschaft Rekordgewinner der aktuellen Trophäe. Die Regel, nach der mit dem dritten Gewinn das Original in den Besitz des Weltmeisters übergeht, ist allerdings längst abgeschafft.